Dienstag, 9. März 2010

Von der Krise bis zu Hitler

So betitelt sich der zweite Teil der Serie "Die 30er Jahre" in der eben erschienenen Ausgabe der "WOCHE" vom 10. März 2010.
Wie üblich, sind die geschichtlichen Zusammenhänge zwischen 1932 und 1938 auch hier wieder einmal zu kurz gekommen. Gerade diese Jahre waren aber die Wegbereiter für den Nationalsozialismus in Österreich.
Zur Erinnerung:
Am 30. Jänner 1933 wird Hitler Reichskanzler und übernimmt die Macht in Deutschland. In Österreich wird 1932 Engelbert Dollfuß mit der Regierungsbildung betraut. Die Regierung Dollfuß wird aber von zwei Seiten bedrängt: Von der starken sozialdemokratischen Opposition und von den Nationalsozialisten, die seit 1932 zusehends an Boden gewinnen. Im März 1933 wird der Nationalrat durch den Rücktritt seiner drei Präsidenten manövrierunfähig. Bundeskanzler Dollfuß nützt die Gelegenheit um das Parlament auszuschalten und ein autoritäres System zu errichten.
Die Staatliche Macht richtet sich vorwiegend gegen die Sozialdemokratie. Der Heimwehrführer und Staatssekretär Fey veranstaltet in den Arbeiterheimen der Industriestädte Waffenrazzien. Bei einer solchen Waffendurchsuchungsaktion in Linz leistet der sozialdemokratische Parteisekretär Bernaschek bewaffneten Widerstand, was den lange erwarteten Bürgerkrieg zur Folge hat.
 Grund  war die wachsende Kluft zwischen einem wohlbestallten Großbürger-und Beamtentum und dem Heer von Arbeitslosen und verarmten Arbeitern.
Die Sozialisten stehen einem gegnerischen Bündnis von Exekutive und Heimwehr gegenüber. Diese Kämpfe enden mit dem Verbot der sozialdemokratischen Partei und der Gewerkschaften. Die Schwächung der Demokratie ermutigt die Nationalsozialisten zum Putsch vom 25. Juli. Der Putsch mißlingt, Dollfuß wird aber dabei erschossen.
Sein Nachfolger Schuschnigg bemüht sich trotz Hilfe der Kirche, beim Großteil der Bevölkerung vergeblich um Unterstützung seiner Politik.
 Die noch von Dollfguß gegründete "Vaterländische Front", nach Auschaltung aller Parteien das einzige Instrument politischer Willensbildung, wird und kann nicht zu einer geschlossenen Front aller Österreicher werden. Die Untergrundarbeit der Nationalsozialisten, deren Partei seit 1934 verboten ist, trägt Früchte. Darüber hinaus haben die wirtschaftlichen Erfolge der NSDAP in Deutschland im Gegensatz zur Armut und Arbeitslosigkeit in Österreich große werbende Wirkung. Schuschnigg, innen-wie außenpolitisch isoliert, versucht im Juli 1936 zu einer Verständigung mit dem Deutschen Reich zu kommen. Doch die Folgen des "Juli Abkommens" führen nur zu einer weiteren Schwächung der Regierung gegenüber den Nationalsozialisten. Am 12. Februar 1938 trifft sich Schuschnig heimlich mit Hitler auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden. Ziel dieser Aussprache war, die bei der Durchführung des Abkommens vom 11. Juli 1936 aufgetretenen Schwierigkeiten zu bereinigen. In einer weiteren, am 18.Februar 1938 veröffentlichen Verlautbarung wird festgestellt, daß auf Grund der Absprachen vom 12. Februar nunmehr die österreichischen Nationalsozialisten die Möglichkeit der legalen Betätigung im Rahmen der Vaterländischen Front und allen übrigen österreichischen Einrichtungen haben werde. Über Druck Hitlers wird die österreichische Regierung umgebildet und ein Nationalsozialist, Dr. Seiß Inquart wird Innenminister. Es tritt eine Amnestie für alle politischen Straftaten vor dem 15. Februar 1938 inkraft.
Am 20. Februar tagt in Berlin der Reichstag. Hitler gibt einen Rechenschaftsbericht und spricht auch über das Abkommen mit Österreich, in dem mehr hineininterpretiert wird als Schuschnigg lieb ist. Im Sitzungssaal des Bundestages im Wiener Parlamentsgebäude ruft er: "Bis hierher und nicht weiter" und kündigt für den 13.März 1938 eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Österreichs an. Hitler reagiert mit der Mobilmachung, worauf Schuschnigg die Abstimmung vertagt und dem Ultimatum Hitlers nachgibt und zurücktritt.
Am 12. Mäez marschieren deutsche Truppen in Österreich ein. Das Bundesheer leistet keinen Widerstand. Von der Bevölkerung umjubelt fährt Hitler über Braunau nach Linz, wo das Anschlußgesetz beschlossen wird. Die vollzogene Eingliederung Österreichs ins Deutsche Reich wird nachträglich durch eine Volksabstimmung mit überwältigender Mehrheit bestätigt.

2 Kommentare:

  1. Das waren Zeiten^^^^obwohl es sehr hart für uns alle war , überwiegen die positiven Erinnerungen.
    Die erste Liebe , mit 18 das erste Pferd usw . Rückblickend muss ich feststellen daß es bis einschließlich 1942 die schönste Zeit meines Lebens war.

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  2. Ich stelle sehr in Frage, ob der müde Joe, ein Mann ist, der um 1930 herum geboren wurde. Hochgerechnet würde das bedeuten, er wäre so um die 80 Jahre alt. ??? Und schon gar nicht nehme ich an, dass ein 80-jähriger ^^^^ diese Zeichen verwendet, die vorwiegend in den Chats und im Facebook auffallen, anwendet. ^^ = sind lachende Augen! Wie auch immer irgendwas wird ihn dazu bewogen haben.

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