Dienstag, 1. April 2014

Die Lourdesgrotte und der Weihbrunn von Bad St.Leonhard

Seit jeher plätscherte ein Brünndl am Weg von der Stadt über die Lavant zur Gman. Gerne labten sich die Klieninger, die zu Fuß über den Bergrücken nach St.Leonhard kamen, an dem kühlen Wasser. Einer Magd, die regelmäßig zur Kunigundkirche pilgerte um Andacht zu feiern, erschien aber regelmäßig der Teufel, nachdem sie vom Wasser getrunken hatte. Aufgeregt bat sie den Pfarrer, etwas dagegen zu tun. Dieser weihte daraufhin das Brünndl und seitdem war der Spuck vorbei. In unmittelbarer Nähe ragt ein Felsen auf, den die Religionslehrerin und Heimatdichterin Luise Gmeiner in den fünfziger Jahren nach dem Vorbild von Lourdes zu einer Mariengedächtnisstätte ausbauen ließ.
Durch den Bau der neuen Umfahrungsstraße wurde wohl der Felsen erhalten die nähere Umgebung aber zerstört und die Quelle des Wassers verschüttet. Mittlerweile hat sich ein pensionierter sizilianischer Polizist Bad St.Leonhard für seine Marienerscheinungen ausgesucht und die Gemeinde hat dafür am Schlossberg eine neue Gnadenstätte gebaut.
Beherzte Leonharder Bürger haben aber keine Mühen gescheut, um die alte Grotte wieder neu zu beleben. Auch die Stadtgemeinde hat mitgeholfen und  den Weg sowie den Rastplatz vor der Grotte hergerichtet.
Langsam kam wieder neues Leben in die alte Andachtsstätte und mittlerweile wurde der alte Zustand wieder hergestellt. Magisch angezogen fühlen sich die Menschen vom interessanten Kontrast: Vorne Natur, geschmückt mit althergebrachter frommer Volkskunst und im Hintergrund die elegante Fassade der segensreichen Lärmschutzwand.
Durch Zufall wurde nun auch die alte Quelle des Weihbrunnens entdeckt, die aber mittlerweile schwer zugänglich ist. Nun stellte sich die Frage, wie man das Wasser zur Grotte bringen könnte. Die zündende Idee war schließlich eine Solarpumpe zu installieren, um das Wasser der etwas tiefer liegenden Quelle hinauf zu pumpen. Inzwischen haben Sponsoren und freiwillige Helfer, die aber ungenannt bleiben möchten, die Idee verwirklicht und seither sprudelt das Weihbründl wieder, zeitgemäß aber mit einem Wasserhahn ausgestattet.
Eine Einweihung hat sich erübrigt, weil das Wasser ohnehin seinerzeit schon von einem Priester und nicht wie am Schlossberg von einem Polizisten geweiht wurde.





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